Studie: Unternehmen kooperieren vor allem aus Kostengründen
Hamburg (ots) –
57 Prozent der Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen schließen strategische Partnerschaften, um damit Kosten zu senken. Fast ebenso viele (49 Prozent) wollen durch Kooperationen Prozesse optimieren. Deutlich weniger (27 Prozent) zielen dagegen darauf ab, neue Geschäftsmodelle voranzutreiben. Effizienz genießt in Deutschland damit einen deutlich höheren strategischen Stellenwert bei Kooperationen als Innovationen. Das ergibt die Studie „Managementkompass Survey Open Company (https://research.faz-bm.de/publikationen/soprasteria/managementkompass-survey-open-company-offen-fuer-mehr-wertschoepfung/)“ von Sopra Steria.
Organisationen arbeiten stärker zusammen. Unternehmen wollen sich im Wettbewerb behaupten und öffentliche Verwaltungen ihre hoheitlichen Aufgaben für die Bevölkerung besser wahrnehmen. 70 Prozent der befragten Unternehmen und Behörden beschränken sich vor allem auf eine punktuelle Zusammenarbeit, beispielsweise auf klar begrenzte Projekte. Strategische Partnerschaften und systematisches Outsourcing wählen deutlich weniger. Noch seltener sind so genannte Co-Creation-Partnerschaften. 14 Prozent der Befragten arbeiten mit anderen Unternehmen, Behörden oder Forschungsinstituten zusammen und entwickeln – organisatorisch und formal eng verwoben – Lösungen, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle aus einem Guss.
„Zusammen spart es sich leichter“
Der Großteil der Unternehmen und Verwaltungen bevorzugt somit lose Kooperationsformen gegenüber engen Formaten, bei denen bestehende Wertschöpfungsketten aufgebrochen werden oder neue entstehen. Das liegt auch an den Motiven, warum überwiegend kooperiert wird. Synergieeffekte, geringere Kosten und die Optimierung von Geschäftsprozessen sind zentrale Mehrwerte, die die meisten der befragten Entscheiderinnen und Entscheider mit Kooperationen anstreben. Dazu kommen langfristige strategische Ziele wie Wissensaustausch, Kompetenzaufbau, Netzwerken. Auf Innovation und schnelle Wachstumserfolge ausgelegte Motive wie Zugang zu Märkten und Zielgruppen oder neue Geschäftsmodelle verfolgen deutlich weniger Organisationen.
„Es ist nachvollziehbar, dass Unternehmen oder Behörden vor allem in Projekten kooperieren und in die Auslagerung von Prozessen investieren, wenn sie vorrangig Kosten senken wollen. Zusammen spart es sich leichter, und Outsourcing ist einer der zentralen Hebel für mehr Effizienz und Industrialisierung. Wer allerdings nur Effizienz und Optimierung im Blick hat, schöpft das Potenzial von Kooperationen nicht aus“, sagt Frédéric Munch, Vorstand von Sopra Steria.
Engere Kooperationen sind im Kommen
Ein Viertel der Unternehmen und Behörden (27 Prozent) visiert abseits von Sparzielen mit Kooperationen das Erschließen neuer Märkte und neuer Geschäftsmodelle an, so der „Managementkompass Survey Open Company“. Etablierte Unternehmen und zunehmend auch die öffentliche Verwaltung kooperieren mit Start-ups und erhalten auf diese Weise einen schnellen Zugang zu Expertise und kundenfreundlichen Lösungen. 83 Prozent der Tech-Start-ups in Deutschland arbeiten mit etablierten Unternehmen zusammen, zeigt eine Studie des ITK-Branchenverbands Bitkom. In der öffentlichen Verwaltung deuten Initiativen wie der GovTech Campus Deutschland und EU-Projekte wie CoSIE (Co-creation of Service Innovation in Europe) ebenfalls auf eine Öffnung hin.
Speziell auf Gebieten, die das Denken über den Tellerrand der eigenen Branche erfordern, steigt der Bedarf an neuen Formen der Zusammenarbeit. Dazu gehört beispielsweise das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen sowie Energie- und Technologiesouveränität, aber auch das Entwickeln einer neuen Stufe von Kundenzentrierung, die die Grenzen heutiger Wertschöpfungsketten überwindet oder neue definiert.
Innovationskooperationen werden sich deshalb nach Auffassung von Frédéric Munch deutlich intensivieren: „Je flächendeckender Prozesse vernetzt und automatisierbar sind und sich Daten teilen lassen, desto einfacher wird die Zusammenarbeit auf kreativer Ebene. Der reine Effizienzgedanke wird bei Kooperationsentscheidungen seltener den Ausschlag geben. Das Aufgabenspektrum klassischer Dienstleister wird sich damit verschieben. IT- und Integrationspartner werden beispielsweise stärker Teil der Wertschöpfungskette ihrer heutigen Kunden sein. Sie werden unter anderem digitale Plattformen betreiben sowie Produkte und Services gemeinsam mit ihren Partnern entwickeln und anbieten“, so Munch.
Über die Studie
Die Studienreihe „Managementkompass Survey (https://research.faz-bm.de/publikationen/soprasteria/managementkompass-survey-open-company-offen-fuer-mehr-wertschoepfung/methodik)“ erscheint dreimal pro Jahr. Für diese Ausgabe zum Thema „Open Company“ wurden 271 Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung in Deutschland von F.A.Z. Business Media | research online befragt. Die Studie wurde im Auftrag des F.A.Z.-Instituts und von Sopra Steria im Mai 2023 online durchgeführt.
Über Sopra Steria
Sopra Steria ist ein führendes europäisches Technologieunternehmen mit anerkannter Expertise in den Geschäftsfeldern Consulting, Digital Services und Softwareentwicklung. Der Konzern unterstützt seine Kunden dabei, die digitale Transformation voranzutreiben und konkrete und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Sopra Steria bietet umfassende End-to-End-Lösungen, die große Unternehmen und Behörden wettbewerbs- und leistungsfähiger machen – und zwar auf Grundlage tiefgehender Branchenexpertise, innovativer Technologien und eines kollaborativen Ansatzes.
Das Unternehmen stellt die Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns mit dem Ziel, digitale Technologien optimal zu nutzen und eine positive Zukunft für seine Kunden zu gestalten. Mit 55.000 Mitarbeitenden in rund 30 Ländern erzielte der Konzern 2022 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist an der Euronext Paris (Compartment A) gelistet – ISIN: FR0000050809.
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Quelle: ots