Frankfurt/Main (ots) –
Herbstzeit ist Pflanzzeit! Das gilt auch für Rosen. Werden sie in diesen Wochen gepflanzt, haben sie noch genügend Zeit zur Wurzelbildung, bis der Winter einsetzt. Damit die „Königin der Blumen“ lange und eindrucksvoll den Garten oder die Terrasse verschönern kann, sollten allerdings einige Punkte zu Standort und Pflege beachtet werden.
Die meisten Rosen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit guter Luftzirkulation. Sie vertragen sommerliche Hitze nur bedingt und sollten daher nicht an zu sonnenintensiven Plätzen wie etwa an südlichen Hauswänden angesiedelt werden. Als Tiefwurzler mögen Rosen einen tiefgründigen, nährstoffreichen und idealerweise sandig-lehmigen Boden. Der pH-Wert sollte dabei im Bereich von leicht sauer bis schwach alkalisch liegen. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Standortwahl ist ausreichend Platz zum Wachsen. Das gilt sowohl ober- als auch unterirdisch, deshalb sollten die Rosen in ausreichender Entfernung zu großen Bäumen oder Sträuchern gesetzt werden.
Tipp: Rosen als Wurzelware kaufen
Rosen sind im Gartenfachmarkt nicht nur als Topf- bzw. Containerware, sondern auch als wurzelnackte Pflanzen erhältlich. In dieser Form sind sie in der Regel preisgünstiger. Und durch den Wegfall von Kunststofftöpfen wird zudem die Umwelt geschont. Sie sollten im Gegensatz zu den ganzjährig verfügbaren Topfpflanzen jedoch nur im Herbst gepflanzt werden, da sie beim Anwachsen am besten von der Feuchtigkeit der Herbst- und Wintermonate profitieren. Außerdem sollten sie durch die freiliegenden Wurzeln nach dem Kauf zeitnah in die Erde gebracht werden.
Rosen anpflanzen – so geht’s
Für das erfolgreiche Anpflanzen neuer Rosen stellt der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) folgende Anleitung bereit:
1. Wurzelnackte Rosen vorab mindestens 12 Stunden in Wasser tauchen. Rosen mit Ballen bzw. im Topf sollten kräftig gegossen sein.
2. Die Triebe bei wurzelnackten Rosen auf 15 cm einkürzen, von den Wurzeln ca. 1 cm abschneiden. Bei Rosen im Topf die Wurzeln nicht beschneiden.
3. Ein circa 30 cm tiefes und etwa 30 bis 40 cm breites Pflanzloch pro Pflanze ausheben. Die ausgehobene Erde mit einem hochwertigen Substrat wie zum Beispiel Rosenerde vermengen, um die Pflanze beim Anwachsen bestmöglich zu unterstützen und mit notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
4. Pflanze so tief einsetzen, dass die Veredelungsstelle etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegt, damit sie vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Anschließend das Pflanzloch mit der Erdenmischung auffüllen.
5. Erde rund um die Pflanze vorsichtig andrücken, damit insbesondere die Wurzeln von wurzelnackten Rosen einen direkten Bodenkontakt herstellen können.
6. Die frisch gepflanzte Rose ausreichend gießen. Ein Tipp: Um die Pflanze herum einen kleinen Erdwall als „Gießrand“ anlegen, damit das Wasser nicht wegfließen kann.
Rosen als Kübelpflanzen
Auch wenn Rosen grundsätzlich Tiefwurzler sind, können sie durchaus in Kübel gesetzt werden. IVA-Pflanzenexpertin Dr. Regina Fischer empfiehlt dazu: „Entscheidend ist eine ausreichende Tiefe der Pflanzgefäße mit mindestens 50 cm, eine passende Pflanzenwahl sowie eine ausreichende und regelmäßige Nährstoffversorgung. Gut geeignet sind zum Beispiel Zwergrosen, verschiedene Beet- oder Kleinstrauchrosen.“ Für die Überwinterung sollten Kübelrosen an einem geschützten Ort und vom Boden erhöht stehen, um Frostschäden zu verhindern. Über die Wintermonate brauchen die Rosen nur an frostfreien Tagen Wasser und auch nur so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Schnitt, Pflege und Düngung
Wenn die Rosen im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwachen, benötigen viele von ihnen einen wachstumsfördernden Schnitt. Da diese Maßnahme mit sehr unterschiedlichem Aufwand verbunden ist, sollten schon beim Kauf folgende Punkte berücksichtigt werden: Ist die Wuchsform hoch oder niedrig handelt es sich um Bodendecker, die buschig werden oder wächst die Rose rankend? Wichtig für den Schnitt ist auch, ob die gewählte Rosensorte einmal oder mehrmals in der Saison blüht. Eine individuelle Schnittberatung kann auch das Fachpersonal in Gartenfachmärkten geben. Grundsätzlich sollten durch Frost geschädigte Triebe immer abgeschnitten werden. Grundsätzlich gilt für das ganze Jahr: kranke oder abgestorbene Pflanzenteile sowie Verblühtes immer zeitnah entfernen.
Die meisten Rosen können sowohl im März als auch im Juli nach der Hauptblüte mit einem passenden organischen Dünger versorgt werden, damit die Pflanzen gegen Schädlinge und Pilzbefall gestärkt sind und entsprechend wachsen können. Zudem profitieren Rosen von einer maximal 10 cm dicken Schicht Rindenmulch rund um den Stamm. Das verhindert das Aufkommen von Unkräutern und erhält die Feuchtigkeit im Boden. Wichtig ist jedoch, dass die Düngung der Pflanze vor dem Mulchen erfolgt, damit die Nährstoffe die Pflanzenwurzel auch erreichen.
Integrierter Pflanzenschutz
Wie bei allen anderen Pflanzen auch beginnt der Pflanzenschutz schon durch die richtige Standortwahl, denn je optimaler die Rosen hinsichtlich Bodenqualität und Sonneneinstrahlung platziert sind, desto weniger Chancen haben Schädlinge oder andere Krankheitserreger. Auch hierzu ein Tipp von Dr. Regina Fischer: „Es ist immer eine gute Idee, Nützlinge als natürliche Feinde von Schädlingen zu fördern, indem zum Beispiel ein Insektenhotel im Garten oder auf der Terrasse eingerichtet wird.“ Genauso sollte Robustheit ein Kriterium bei der Pflanzenauswahl sein. Doch auch bei einem vermeintlich passenden Standort empfiehlt sich die regelmäßige Untersuchung der Pflanzen auf Schädlings- oder Pilzbefall, die mit passenden Mitteln behandelt werden können. Dazu rät Dr. Fischer: „Um den Pflanzen bei einem Befall frühzeitig helfen zu können, ist es wichtig, vor allem die Blätter im Blick zu haben, denn hier zeigen sich die Symptome meist am deutlichsten.“ Der IVA gibt hier einen kurzen Überblick zu häufigen Schadbildern und ihren Ursachen:
– Sind die Blätter mit einem klebrigen Belag versehen und beginnen zu verkümmern oder sogar vorzeitig abzufallen, können Blattläuse der Grund sein.
– Kann eine verlangsamte Entwicklung in Zusammenhang mit eingerollten Blättern beobachtet werden, handelt es sich möglicherweise um einen Befall der Blattrollwespe.
– Ist die Blattoberfläche mit einer weißlich-silbrigen Sprenkelung versehen, die im weiteren Verlauf zur Austrocknung und frühzeitigem Blattabfall führen, sollte die Pflanze auf Spinnmilben untersucht werden.
– Mitunter zeigt sich gerade bei jungen Blättern ein weißer mehliger Pilzrasen, der ebenfalls zu einem Blattabfall führt. In dem Fall handelt es sich höchstwahrscheinlich um Echten Mehltau.
– Ein weiterer Pilz, der gerne die feuchte Witterung des Winters nutzt, ist der Sternrußtau. Er zeigt sich im Frühjahr durch dunkle bis schwarze Flecken auf den Blättern, lässt sie vergilben und abfallen.
– Zeigen die Blätter nach den Wintermonaten gelblich-rote Punkte mit gleichzeitiger Bildung gelblich-oranger Fruchtkörper auf der Unterseite der Blätter, dann ist von Rosenrost auszugehen. Auch hier ist der Blattabfall die Folge. Je konkreter die Rosen auf den tatsächlichen Befall behandelt werden können, desto zielführender kann das Pflanzenschutzpräparat nach Beratung im Gartenfachhandel ausgesucht werden. Beim tatsächlichen Einsatz sollten die Anwendungshinweise und Empfehlungen der Hersteller unbedingt eingehalten werden.
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Quelle: ots