Nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch in Hessen wird sanfte Medizin immer beliebter. Von Naturheilkunde bis zur Schulterbehandlung ohne Operation – viele Hessen bevorzugen traditionelle oder konservative Praktiken, wenn es um ihre Gesundheit geht.
Pflanzenmedizin für ein starkes Herz
Auch der Hessische Ärzteverband für Naturheilverfahren erklärte beim 2. Bad Nauheimer Kneipp-Symposium im März 2023, was sanfte Medizin leisten kann. So kann jeder nicht-invasive Eingriff das Risiko von Anästhesie und Entzündungen vermeiden – und auch die schweren Nebenwirkungen vieler Medikamente dürften sich mittlerweile herumgesprochen haben. Selbst zur Stärkung der Herzgesundheit wird mittlerweile der natürliche Weg bevorzugt, der nicht nur Ernährungs-, Bewegungs- und Stressmanagement umfasst, sondern vor allem die wichtige Rolle der Pflanzenmedizin für das Herz betont. Neben dem traditionell zur Herzstärkung eingesetzten Weißdorn – der bei Herzinsuffizienz und Bluthochdruck zum Einsatz kommt, indem er die Durchblutung fördern, Entzündungen hemmen oder den Herzrhythmus stabilisieren soll – konnten Forscher weitere Pflanzen definieren, deren Extrakte sich positiv auf die Herzfunktion auswirken können, darunter Olivenblattextrakt, der den Blutdruck regulieren könnte, Knoblauchextrakt zur Verbesserung des Cholesterinspiegels und zur Blutverdünnung sowie Heidelbeerextrakt, der reich an Antioxidantien ist.
Männergesundheit im Fokus
Während sanfte Medizin für Frauen hinlänglich bekannt ist und von diesen zumeist als erster Behandlungsweg gewählt wird, sieht es im Hinblick auf die Männergesundheit anders aus. Es ist keine Binsenweisheit, dass sich die meisten Männer – immer noch – so lange nicht um ihre Gesundheit kümmern, bis wirklich nichts mehr geht. Dies ändert sich mit dem veränderten Rollenbild des Mannes jedoch zunehmend. Er muss nicht immer stark sein, darf Schmerz und Trauer spüren. Und natürlich darf er auch zum Arzt gehen! Viele Männer treibt es aber immer noch vor allem dann zum Arzt (oder aus Scham vor dem Arztbesuch in dubiose Internetkanäle), wenn jenes Körperteil, das sie am ehesten mit ihrer Männlichkeit assoziieren, den Dienst versagt. Die gute Nachricht: Die sogenannte erektile Dysfunktion, im Volksmund auch als Impotenz bezeichnet, ist ein weitverbreitetes Phänomen und sicherlich kein Grund, sich zu schämen: Knapp zwanzig Prozent der Männer sind zumindest zeitweise in ihrem Leben von ihr betroffen. Therapiebedürftig ist sie erst dann, wenn der betroffene Mann deshalb mit seiner sexuellen Situation unzufrieden ist. Gut zu wissen: die erektile Dysfunktion kann unter Umständen Symptom einer schwerwiegenden Krankheit sein, weshalb sie vom Arzt abgeklärt werden sollte, anstatt ohne eingehende Untersuchung Potenzmittel aus mehr oder minder seriösen Online-Quellen zu schlucken. Nicht nur, dass hier vielfach gefälschte Medikamente zirkulieren, die mehr Schaden als Nutzen anrichten können – auch fehlt die gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt. Schließlich dient Impotenz eine Art Frühwarnsystem des Körpers für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Impotenz sanft und sicher behandeln
Hat der Arzt grünes Licht gegeben, dass die aktuelle erektile Dysfunktion seines Patienten auf keine ernsthafte Erkrankung hinweist, kann Ursachenforschung betrieben werden. Körperliche Ursachen sind in erster Linie die unerwünschten Nebenwirkungen Medikamenteneinnahme wie etwa von Blutdrucksenkern. Psychische Ursachen wie Stress, Ängste und Depressionen begünstigen die erektile Dysfunktion. Ein offener und vertrauensvoller Umgang unter Sexualpartnern kann hier ein erster Schritt sein, Ängste und Druck zu nehmen. Auch partnerschaftliches Verständnis ist wichtig: Schließlich kann niemand von einem völlig überarbeiteten Menschen verlangen, auch noch im Bett seinen Mann zu stehen, wenn er eigentlich nur schlafen möchte. Nachhaltige Lebensstiländerungen können hier mit Geduld gute Ergebnisse erzielen. Die erektile Dysfunktion von heute auf morgen zu beheben wird vermutlich ein Traum bleiben, auf den viele Potenzmittelhersteller setzen. Dabei gibt es auch hier sanfte, unterstützende Alternativen wie etwa Streckgeräte, die als urologische Medizinprodukte rein mechanisch und ohne chemische Nebenwirkungen arbeiten. Natürliche Viagra-Alternativen wie exotischer Ginseng und Ingwer sind ergänzend zu kommunikativen und mechanischen Maßnahmen sicherlich auch einen Versuch wert – und garantiert nebenwirkungsfrei.