
POL-KB: Korbach – „Cops im Dialog – Polizei und Schule im Austausch“ -Präventionsveranstaltung der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg mit Schülern der Louis-Peter-Schule
Korbach (ots) –
„Was war Ihr gefährlichster Einsatz?, welcher Form von Gewalt sind Polizisten am Häufigsten ausgesetzt?“ und „Wie reagieren Sie, wenn Sie provoziert werden?“ waren nur einige der vielen, teils auch kritischen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler der Louis-Peter-Schule aus Korbach an die Polizistinnen und Polizisten aus Korbach richteten.
Auch Fragen zur Rechtmäßigkeit polizeilicher Maßnahmen und zu Konsequenzen bei einem möglichen Fehlverhalten von Polizisten wurden gestellt. „Polizisten handeln nach Recht und Gesetz. Wir sind da um die Bürger zu schützen und führen unsere Maßnahmen nicht durch, um jemanden zu ärgern. Deshalb erwarten wir von unserem Gegenüber, mit Respekt behandelt zu werden“, führte die Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, Annika Heuschneider, aus.
„Anfeindungen oder Beleidigungen begegnen uns sehr häufig“, sagte Mike Zenker, einer von zwei Polizisten der Polizeistation Korbach, die den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort standen. „Da entwickelt man schnell ein dickes Fell. Aber unsere Maßnahmen setzen wir konsequent durch, auch wenn wir dabei Zwangsmaßnahmen anwenden müssen, weil das Gegenüber nicht kooperieren will.“
Die Dialogrunde zwischen Schule und Polizei, die am Freitag, 6. Juni, im Sitzungssaal des Korbacher Rathauses durchgeführt wurde, fand großen Anklang bei allen Beteiligten. Die knapp 100 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 waren gut vorbereitet und hatten sich bereits im Vorfeld Gedanken zum Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ gemacht.
Nach einem Impulsvortrag durch den Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, Polizeioberrat Dirk Bartoldus, wurden den Schülerinnen und Schülern Videoaufnahmen von echten Polizeieinsätzen gezeigt, in denen sich Polizisten aggressiven Bürgern gegenübersahen.
„Das sind Situationen, die uns fast täglich im Dienst begegnen“, erläuterte Alexander Schmidt von der Polizeistation Korbach. „Wir werden zu Einsätzen gerufen, um zu helfen und stehen plötzlich aggressiven Menschen gegenüber, die uns als Bedrohung sehen und uns angreifen.“
Auch Einsätze aus der jüngeren Vergangenheit, in denen Polizisten nach einem Angriff ihre Waffen einsetzen mussten, wurden geschildert.
„Man kann nicht immer erkennen, ob es sich um eine echte Waffe oder eine Spielzeugpistole handelt. Im äußersten Notfall müssen die Kollegen schießen, um sich selbst zu schützen“, erklärte Bartoldus. Auch in Bezug auf das Führen von Messern in der Öffentlichkeit wurden die Schüler sensibilisiert. „Messer stellen für die Polizei immer eine große Gefahr dar. Das kann im schlimmsten Fall mit einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei enden“, erläuterte Heuschneider.
Nach der Fragerunde durften die Schülerinnen und Schüler dann noch die Ausrüstung der Polizei anschauen und auch einmal anlegen. Spätestens hier tauten alle auf und stellten weitere Fragen: „Wann braucht man so eine schwere Weste?“ oder „Wie ist es, bei einer Demo zu sein und so etwas zu tragen?“
Die Veranstaltung stieß bei allen Beteiligten auf große Zustimmung und bot eine gute Gelegenheit, Vorurteile abzubauen, Verständnis füreinander zu schaffen und den respektvollen Umgang zu stärken.
Hintergrund zu den Dialogformaten:
Die Hessische Landesregierung hat die Veranstaltungsreihe „Cops im Dialog – Polizei und Schulen im Austausch“ als Teil ihres Respekt-Pakets ins Leben gerufen, das Maßnahmen zur Bekämpfung der zunehmenden Gewalt gegen Einsatzkräfte umfasst. Diese Dialogformate zwischen Schülern und Polizei sollen dazu beitragen, die Arbeit der Polizei jungen Menschen näherzubringen und für das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte insgesamt zu sensibilisieren, denn Einsatz verdient Respekt!
Dirk Richter
Kriminalhauptkommissar
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