Güglingen (ots) –
An Aufträgen mangelt es den wenigsten Handwerksbetrieben. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern gestaltet sich dagegen immer schwieriger. Diese Aufgabe an eine Recruiting-Agentur abzugeben, ist in vielen Fällen jedoch keine gute Lösung. Hier erfahren Sie, welche Gründe für ihn gegen die Beauftragung eines Personalvermittlers sprechen.
Die Handwerksbranche befindet sich in einer Krise: Nicht nur sieht sie sich mit den Herausforderungen des Fachkräftemangels konfrontiert, auch bestehendes Personal der Babyboomer-Generation erreicht allmählich das Rentenalter und wird den Betrieben schon bald abhandenkommen. In den kommenden zehn Jahren wird sich daher eine Vielzahl gut ausgebildeter und erfahrener Fachkräfte in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Sie hinterlassen vor allem im Handwerk große Lücken, so sind die Mitarbeiter in handwerklichen Betrieben im Durchschnitt älter als in anderen Branchen. Das Handwerk ist vom demografischen Wandel deshalb besonders stark betroffen. „Wer sich nicht rechtzeitig darum kümmert, seine Personaldecke aufzustocken, wird sich schon bald immensen Problemen gegenübersehen“, mahnt Johannes Gronover, Geschäftsführer der Gronover Consulting GmbH.
„Für Handwerksbetriebe bedeutet das, aktiv in die Personalrekrutierung zu investieren. Oftmals fehlt ihnen allerdings die nötige Zeit, um sich selbst darum zu kümmern. In ihrer Not wenden sie sich dann an Recruiting-Agenturen – das jedoch ist nicht immer die beste Lösung“, erklärt der Experte weiter. „Schließlich sind diese meist nicht nur mit hohen Kosten verbunden, sondern bringen oftmals auch nicht die nötigen Kenntnisse mit.“ Johannes Gronover von der Gronover Consulting GmbH weiß, wovon er spricht: Er kommt nicht nur selbst aus dem Handwerk, sondern bringt auch eine über zwanzigjährige Erfahrung im Aufbau von Handwerksbetrieben mit. Dadurch kennt er die branchenspezifischen Herausforderungen aus erster Hand. Welche Aspekte gegen eine Zusammenarbeit mit einer Recruiting-Agentur spricht und was es in diesem Zusammenhang zu beachten gilt, hat Johannes Gronover im Folgenden zusammengefasst.
1. Mangelnde Branchenkenntnisse
Recruiting-Agenturen betreuen in der Regel die unterschiedlichsten Unternehmen. Aus diesem Grund mangelt es ihnen nicht selten am nötigen Fachwissen, um auf die spezifischen Bedürfnisse im Handwerk einzugehen und so wirklich nur jene Kandidaten zu identifizieren, die zu den spezifischen Stellen und ihren Anforderungen passen.
2. Standardisierte Prozesse
In diesem Zusammenhang greifen viele Recruiting-Agenturen außerdem auf standardisierte Prozesse zurück – diese lassen jedoch oft wichtige Details unberücksichtigt. Schließlich haben viele Handwerksbetriebe sehr spezifische Bedürfnisse oder wünschen sich Mitarbeiter, die mit ihrer Unternehmenskultur harmonieren. Die Nichtbeachtung dieser Besonderheiten ist ein weiteres Manko bei der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften.
3. Weniger Kontrolle und Einblick
Wer seinen Recruiting-Prozess komplett auslagert, riskiert außerdem einen gewissen Verlust an Kontrolle und Einblick in die Auswahl und Bewertung potenzieller Kandidaten. So würden gewisse Details in einem Lebenslauf oder einem Arbeitszeugnis dem Geschäftsführer oder Personalverantwortlichen eines Handwerksbetriebs sofort ins Auge fallen, einer nicht spezialisierten Recruiting-Agentur vielleicht aber nicht. Das bedeutet nicht nur, dass möglicherweise unpassende Kandidaten ausgewählt werden, sondern auch, dass eigentlich hervorragend passende Handwerker verloren gehen. Auch die langfristigen Ziele eines Handwerksbetriebs bleiben unter Umständen außer Acht.
4. Potenzielle Missverständnisse
Um den richtigen Mitarbeiter zu finden, müssen die Anforderungen und Erwartungen klar definiert sein. Nicht selten kommt es jedoch zu Missverständnissen zwischen dem Handwerksbetrieb und dem Personalvermittler. Sie können dazu führen, dass ein Kandidat nicht optimal zur besetzenden Position passt.
5. Hohe Kosten
Nicht zuletzt können bei der Beauftragung einer Recruiting-Agentur erhebliche Kosten anfallen. Diese stellen vor allem für kleine und mittelgroße Betriebe oft eine hohe Belastung dar. Sie fallen bei einer erneuten Suche wieder an. Sinnvoller wäre es daher, das Geld in die eigene Weiterbildung zu investieren und sich dadurch in die Lage zu versetzen, diese Aufgabe selbst auszuführen. Die Fähigkeit, bei der Personalsuche alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, bleibt dauerhaft erhalten und führt aus den bereits genannten Gründen stets zu besseren Ergebnissen.
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