Frankfurt am Main (ots) –
Am 21. Dezember 2022 fand das Pressegespräch „Gute Vorsätze in Krisenzeiten – Wie wir in 2023 die körperliche und mentale Gesundheit schützen können“ statt. Gastgeber war Prof. Dr. Heino Stöver, Suchtforscher an der Frankfurt University of Applied Sciences. Stöver gab Einblicke in eine aktuell breit geführte Debatte rund um die Frage: Wie können die Menschen in Deutschland mit Dauerstress und -Krisen umgehen und dabei die mentale und körperliche Gesundheit schützen?
Klimakrise, Coronapandemie, Russlands Angriff auf die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise – Anlässe, um über mentale und körperliche Gesundheit 2023 zu sprechen, gibt es im Moment zu genüge. Mit derlei psychisch herausfordernden Situationen und dem richtigen Umgang damit, beschäftigte sich Prof. Dr. Heino Stöver ausführlich während seines Pressegesprächs. Stöver ist Direktor am Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences und Experte für Prävention und den Ausweg aus der sich derzeit drehenden Krisen-Konsumspirale. Stöver kennt die teils gravierenden Folgen eines kontinuierlich hohen Stresslevels aus der Präventionsarbeit. So sei eine deutliche Zunahme von psychischen Erkrankungen und dem Konsum von legalen und illegalen Drogen und Genussmitteln zu beobachten:
„In der Suchforschung beobachten wir aufgrund des steigenden Drucks, ausgelöst durch gleichzeitig auftretende externe Krisen, den Versuch des Stressabbaus durch einen höheren Konsum legaler und illegaler Drogen. Gerade zum Jahreswechsel kann es aber gelingen, den eigenen Konsum kritisch zu hinterfragen und die gesundheitlichen Risiken durch schadensmindernde Maßnahmen zu reduzieren“, erklärt Stöver.
Ergänzend zum Titelthema der Veranstaltung berichtete Stöver über Alkohol- und Substanzkonsum, Harm Reduction sowie die Cannabislegalisierung und deren Implikationen für den Konsum in Deutschland. Dabei wurde insbesondere Stövers Forschungsschwerpunkt der innovativen Rauchentwöhnung behandelt. Für ihn unverständlich sind dabei auch Vorgänge, die Menschen den Zugang zu risikoreduzierten Alternativen zur Zigarette verwehren. Trotz einer Befürwortung einer sachgerechten Regulierung von Nikotinpouches durch das Bundesinstitut für Risikobewertung, könnten starke Raucher:innen die Produkte hierzulande immer noch nicht legal erwerben. Damit bleiben sie entweder bei der Zigarette oder besorgten sich die Produkte auf dem Schwarzmarkt. Für den Suchtforscher eine besorgniserregende Tatsache, da auch die Raucherquote während der Krise deutlich gestiegen sei:
„Die Raucherquote in Deutschland steigt nahezu ungebremst und hat im letzten Jahr einen Sprung auf über 36 Prozent gemacht. Reine Appelle und Kampagnen zum sofortigen Aufhören verhallen ungehört. Den Umstieg auf risikoreduzierte Alternativen wie E-Zigaretten, Nikotinpouches und Tabakerhitzer halte ich deshalb für den aussichtsreichsten Weg“, so Stöver.
Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht Ihnen in Kürze auf dem Youtube-Kanal (https://www.youtube.com/channel/UC-Kcgvz8dNU7cTrxP0Mhqqw) von Prof. Dr. Stöver zu Verfügung.
Aktuelles aus dem ISFF (https://www.frankfurt-university.de/de/hochschule/fachbereich-4-soziale-arbeit-gesundheit/forschung-am-fb-4/forschungsinstitute/institut-fuer-suchtforschung-isff/aktuelles/)
Pressekontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 69 1533-2823 und mobil: +49 162 133 45 33
E-Mail: heino.stoever@fb4.fra-uas.de
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Original-Content von: Prof. Dr. Heino Stöver – Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots