Frankfurt am Main (ots) –
Fast jede(r) Dritte der 18-24-Jährigen nutzt heutzutage Apps zur Gesundheitsoptimierung und knapp jede(r) vierte davon trägt auch „Wearables“ – also z.B. smarte Uhren, Ringe oder Armbänder – zur Messung von Gesundheitsdaten. Unter allen Befragten würden zwei Drittel ihre Gesundheitsdaten auch dem eigenen Hausarzt zur Verfügung stellen, sofern die vollkommende Datensicherheit gewährleistet wäre. Doch genau diese Datenschutzfragen verunsichern die Verbraucherinnen und Verbraucher, wie eine neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.
Digitale Arztbesuche vom Bett aus oder mal eben den Sauerstoffgehalt im Blut mittels eines Wearables checken – das ist schon lange keine Science Fiction mehr. Vor allem durch die Corona-Krise wurde die Digitalisierung vorangetrieben und immer mehr Menschen nutzen inzwischen smarte Apps zur Gesundheitsoptimierung und Angebote aus der Telemedizin. Doch Datenschutzfragen verhindern den Sprung ins Healthcare Metaverse, wie die BearingPoint-Umfrage zeigt.
Healthcare Metaverse kann Gesundheitswesen revolutionieren – Datenschutz noch größtes Hindernis
Das Metaverse – eine digitale Welt, die in erster Linie über Virtual- und Augmented Reality funktioniert – ist auch im Gesundheitssektor anwendbar. Durch die Nutzung digitaler Gesundheitsdaten auf intelligenten Plattformen können in einem Healthcare Metaverse durch die Anwendung von Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Künstlicher Intelligenz (KI) zukünftig Diagnosen, Behandlungs- und Therapiemethoden optimiert werden. Doch 80 Prozent der Verbraucher:innen haben noch nie vom Healthcare Metaverse gehört, bei der Altersgruppe der über 55-Jährigen sogar 94 Prozent, und 44 Prozent aller Befragten äußern große Sorge mit Blick auf die Sicherheit ihrer Gesundheitsdaten.
Fast die Hälfte aller Befragten sieht Risiken bei der Überwachung von Gesundheitsdaten
Als meist genanntes Risiko hinsichtlich Healthcare Metaverse nennen Befragte den Zugriff Unbefugter auf die eigenen Gesundheitsdaten – fast die Hälfte nennt dies als Befürchtung. Auch die Sorge von negativen Konsequenzen durch die Bereitstellung der eigenen Gesundheitsdaten – wie beispielsweise die Erhöhung von Krankenkassenbeiträgen oder Diskriminierung durch den Arbeitgeber – gaben ein Drittel der Befragten als Sorge an. Und 34 Prozent sind der Meinung, dass die Erhebung der Gesundheitsdaten nicht akkurat genug ist und daher den eigenen Gesundheitszustand verfälsche.
Zwei Drittel würden Ärzt:innen die Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen – Datensicherheit vorausgesetzt
Ganze 67 Prozent würden ihrem Arzt oder ihrer Ärztin die eigenen Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wäre die Hälfte der Befragten bereit, ihre Daten dem Krankenhaus zur Verfügung zu stellen, 39 Prozent der Krankenkasse und 29 Prozent können sich vorstellen, ihre Daten für Studien an medizinische Forschungseinrichtungen zu übermitteln. Immerhin noch 13 Prozent würden Pharmaunternehmen ihre Daten übermitteln. Dies jeweils nur unter der Bedingung, dass die vollkommende Datensicherheit stets gewährleistet ist. Jeder Zehnte möchte seine Gesundheitsdaten niemandem zur Verfügung stellen.
Stefan Savu, Partner Life Sciences and Chemicals bei BearingPoint: „Immer mehr Menschen sehen die Vorteile von Gesundheitsoptimierung mittels der Sammlung digitaler Daten und ihrer Auswertung durch smarte Apps und Wearables. Das sind gute Nachrichten für neue digitale Innovationen im Gesundheitssektor. Ich bin davon überzeugt, dass durch die Nutzung eines Healthcare Metaverse – welches digitale Daten und Technologien miteinander smart vernetzt – zukünftig Diagnosen, Behandlungs- und Therapiemethoden nicht nur erleichtert und optimiert werden, sondern das Gesundheitswesen insgesamt revolutioniert wird. Ein Healthcare Metaverse kann zukünftig eine breite Palette an unterschiedlichen digitalen Gesundheitsdiensten anbieten und so den Menschen den Alltag erleichtern – vom digitalen Arztgespräch über das Telemonitoring von Gesundheitsdaten bis hin zum begleitenden Therapieangebot.“
Mehrwert für die Gesundheit: Daten- und Technologievernetzung für schnellere und genauere Diagnosen
Bereits heute werden über die VR- und AR-Technologien erfolgreich therapiebegleitende Maßnahmen angeboten, zum Beispiel im Bereich von Angststörungen und psychischen Problemen. In einem Healthcare Metaverse sind über die VR- und AR-Technologien viele weitere Anwendungen im medizinischen Bereich denk- und umsetzbar. So können beispielsweise viele Angebote aus dem Bereich der Telemedizin – wie etwa das Arztgespräch – ins Metaverse übertragen werden und auf gemeinsamen digitalen Plattformen relevante Gesundheitsdaten ausgetauscht und für schnellere und genauere Diagnosen und Therapien ausgewertet werden.
Verbraucher:innen wünschen sich mehr und bessere Gesundheits-Apps und Wearables
Für den Bereich Herz-Kreislauf wünscht sich mehr als jede(r) Fünfte neue und bessere Apps und Wearables. 19 Prozent erhoffen sich von der Nutzung die Früherkennung von Krankheiten und 17 Prozent einen gesünderen Lebensstil. Für 11 Prozent ist das Thema Diabetes in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Gerade beim Monitoring chronischer Krankheiten bietet ein Healthcare Metaverse starkes Potenzial.
Stefan Savu: „Innovative Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality werden bereits im Gesundheitssektor erfolgreich genutzt. Doch für viele Menschen ist das noch Neuland. Wie unsere Umfrage zeigt, kann sich die überwiegende Mehrheit kaum etwas darunter vorstellen und sorgt sich vor allem um die Sicherheit der eigenen Gesundheitsdaten. Das zeigt ganz klar: Es braucht groß angelegte Informationskampagnen, was ein Healthcare Metaverse ist und was es für uns leisten kann. Ganz wichtig ist es, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und offene Datenschutzfragen zu klären. Hier ist vor allem die Politik gefordert. Viele Menschen würden ihre Gesundheitsdaten bereits heute ihrem Arzt des Vertrauens bereitstellen. Doch nur unter der Bedingung, dass vollkommende Datensicherheit jederzeit gewährleistet ist. Ein wichtiger Schritt könnte in diesem Zusammenhang die Schaffung einer neutralen Institution sein, die die Datensicherheit im Healthcare Metaverse gewährleistet und überwacht.“
Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 9. bis 11. August 2022 insgesamt 2053 Personen in Deutschland teilgenommen haben. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die Infografik anbei ist für redaktionelle Zwecke frei verwendbar. Wir bitten um Quellennachweis: BearingPoint.
Über BearingPoint
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