Friedberg (ots) –
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Offensichtlich versuchen derzeit WhatsApp-Betrüger vermehrt in Mittelhessen Kasse zu machen. In den Betrugskommissariaten in der Wetterau, im Lahn-Dill-Kreis und in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen häufen sich die Hinweise auf entsprechende Versuche – zudem melden sich vermehrt Bürgerinnen und Bürger, die Opfer dieser Masche wurden.
In denen der Polizei bekanntgewordenen Fälle erhielten die Opfer SMS-Nachrichten von vermeintlichen Angehörigen über eine bis dato unbekannte Handynummer. In dieser Nachricht weist dann beispielsweise der Sohn oder die Tochter daraufhin, dass dies die neue Handynummer ist. Zudem bittet das Kind darum mit der „neuen“ Handynummer Kontakt über den Messenger-Dienst „WhatsApp“ aufzunehmen. Im weiteren Kontakt bittet der falsche Sohn oder die falsche Tochter dann um die Überweisung eines Betrages an ein von ihnen benanntes Konto. Meist sind es Rechnungen, die dringend bezahlt werden müssen, da die neue Telefonnummer für das Home-Bankingverfahren noch nicht registriert ist und somit Online-Überweisungen vom Sohn oder Tochter nicht durchgeführt werden können. Die Opfer wiederum möchten ihr Kind nicht im sprichwörtlichen Regen stehen lassen und weisen die Beträge an die ihnen persönlich nicht bekannten Kontoverbindung an. Die Täter übermitteln ausschließlich „krumme“ Summen, um den Anschein von Rechnungsbeträgen zu erwecken.
So forderten die falschen Söhne und Töchter in Karben 2.409,66 Euro, in Wölfersheim 953,91 Euro, in Vilbel Beträge von 2.750 und 2.430,11 Euro, in Herborn summierten sich die Forderungen über mehreren „Rechnungen“ auf mehr als 13.000 Euro, in Haiger 2.600 Euro, in Leun 1.680,50 und 2.840 Euro, in Gießen 2.110 Euro und in Marburg ging es um einen Rechnungsbetrag von 2.395 Euro.
Kommt es zur Überweisung des Rechnungsbetrages, ist das Geld in den meisten Fällen futsch. Entweder die Betrüger fordern eine Echtzeitüberweisung oder der Betrug fällt erst Tage später bei einem persönlichen Kontakt mit dem Sohn oder der Tochter auf, dann aber ist die Überweisung nicht mehr zu stoppen.
Das Gros der SMS-Empfänger reagiert richtig und löscht die Nachricht. Vielen fällt der Betrug auf, weil sie den direkten Kontakt mit dem eigenen Sohn oder der Tochter suchen.
Um nicht in die Falle der Betrüger zu tappen, empfehlen die Ermittler der Betrugskommissariate:
– Speichern Sie nicht sofort die unbekannte Nummer ab. Überprüfen
sie erst, ob es sich bei der neuen Nummer tatsächlich um die
Ihres Kindes oder Ihres Verwandten handelt. Hierzu eignet sich
nicht die Chatfunktion. Besser ist ein Anruf oder optimalerweise
ein Video-Anruf.
– Überweisen Sie niemals Geld, ohne vorher mit dem betreffenden
Angehörigen persönlich gesprochen zu haben.
– Falls Sie mit Festnetz- oder Handynummer im öffentlichen
Telefonbuch stehen, veranlassen Sie das Löschen der Nummer. So
erschweren sie Betrügern das Leben.
– Reden Sie mit Freunden und Verwandten über die Betrugsmaschen.
– Informieren Sie die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betrugs
wurden.
Guido Rehr, Pressesprecher
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