Bad Homburg v.d. Höhe (ots) –
Stadt Neu-Anspach erhält das KOMPASS-Sicherheitssiegel für die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zur Stärkung des Sicherheitsgefühls
Roman Poseck: „Die Verleihung des Sicherheitssiegels ist ein Zeichen der Anerkennung für die konsequente und vorbildliche Präventionsarbeit in Neu-Anspach.“
Wiesbaden/Neu-Anspach. Innenminister Roman Poseck hat heute die Stadt Neu-Anspach mit dem KOMPASS-Sicherheitssiegel ausgezeichnet und Bürgermeister Birger Strutz die Auszeichnung überreicht. Die Stadt nimmt seit September 2019 an der bundesweit einzigartigen Sicherheitsinitiative teil. In dieser Zeit hat die Kommune gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern Problembereiche identifiziert und mit passgenauen und konkreten Sicherheitsmaßnahmen entgegengewirkt. Neu-Anspach ist die 43. Kommune, die das KOMPASS-Sicherheitssiegel erhält.
Innenminister Roman Poseck erklärte: „Die Verleihung des Sicherheitssiegels ist ein Zeichen der Anerkennung für die konsequente und vorbildliche Präventionsarbeit in Neu-Anspach. Es zeigt, was möglich ist, wenn Politik, Verwaltung, Polizei sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an einem Strang ziehen. Mit ihren durchdachten und vorausschauenden Maßnahmen schafft die Kommune nicht nur ein sicheres Umfeld für alle Menschen vor Ort, sondern leistet einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zudem stärken die umgesetzten Maßnahmen erheblich das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt Neu-Anspach hat das Programm vorbildlich umgesetzt. Ich danke allen Beteiligten, die zum Erfolg der Sicherheit beigetragen haben. Zur Auszeichnung mit dem KOMPASS-Siegel gratuliere ich der Stadt Alsfeld herzlich.“
Bürgermeister Birger Strutz ergänzte: „Ich bin froh, dass wir KOMPASS in Neu-Anspach realisiert haben. Durch das Projekt haben wir gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie der Polizei die Sicherheitsbedürfnisse erarbeitet und konnten konkrete Maßnahmen umsetzen. Insbesondere die Gründung des Präventionsrats und die Umsetzung von präventiven Projekten, wie beispielsweise die LEON Hilfe-Inseln, sorgen nachhaltig für ein gesteigertes Sicherheitsgefühl in unserer Stadt. Auch die Zusammenarbeit mit der Landespolizei und der Ordnungsbehörde haben wir intensiviert und dadurch einen hohen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neu-Anspach erzielen können.“
Neu-Anspach hat im Rahmen der Teilnahme an KOMPASS zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. So hat sich 2023 der neu gegründete Präventionsrat konstituiert, der seitdem halbjährlich tagt.
Zudem wurde die Zusammenarbeit zwischen der Landespolizei und der Stadtpolizei intensiviert. Gemeinsame Schulwegkontrollen, die Begleitung von Großveranstaltungen sowie eine enge Zusammenarbeit bei alltäglichen Einsätzen festigen das Zusammenwirken der Behörden im Alltag.
Beleuchtung und Sauberkeit
Im Zuge eines Beleuchtungsganges im Jahr 2022 wurden durch Grünrückschnitte der Bahnhof heller gestaltet und im Bereich der Seniorenbegegnungsstätte neue Beleuchtungsmodule eingerichtet. Außerdem wurde rund um das Bürgerhaus eine temporäre Alkoholverbotszone eingerichtet.
Darüber hinaus werden illegale Müllablagerungen bekämpft und schnellere Entsorgungswege geschaffen.
Kinder- & Jugendliche
Die Stelle des Streetworkers wurde neu besetzt und eng in die kommunale Arbeit eingebunden. So ist er auch Mitglied im Präventionsrat und nimmt an kommunalinternen Besprechungen teil. Des Weiteren wurde beschlossen, die vorhandene Skateranlage als Aufenthaltsort für Jugendliche attraktiver zu gestalten. Zudem wurden im Juli 2024 die LEON Hilfe-Inseln öffentlichkeitswirksam vorgestellt. 18 Anlaufstellen stehen den jungen Neu-Anspacherinnen und Neu-Anspachern nun an geeigneten Standorten zur Verfügung.
Sicherheitsberatung für Seniorinnen und Senioren
Bereits 2022 wurden in der Kommune die Voraussetzungen für eine Sicherheitsberatung für Seniorinnen und Senioren (SfS) geschaffen. Mittlerweile stehen sieben Ehrenamtliche zur Verfügung, die im August 2024 ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nun über die vielfältigen Betrugsmaschen zum Nachteil älterer Menschen aufklären.
Schutzfrau vor Ort
Mit Polizeihauptkommissarin Katja Jokiel-Gondek ist bereits seit 2018 eine erfahrene Schutzfrau vor Ort im Hochtaunuskreis implementiert. Seit 2021 ist Frau Jokiel-Gondek nun ausschließlich für das Usinger Land zuständig und seitdem aus dem Stadtbild von Neu-Anspach nicht mehr wegzudenken. Neben ihren täglichen Streifengängen steht sie den Bürgerinnen und Bürgern auch einmal im Monat mit einer Bürgersprechstunde im Rathaus zur Verfügung.
Polizeipräsident Felix Paschek blickte stolz auf die bisher geschaffenen polizeilichen Strukturen und die Sicherheitslage in der Kommune: „Sicherheit entsteht nicht von allein – sie ist das Ergebnis von Engagement, Kooperation und einer klaren Strategie. Mit Hilfe unserer vorausschauenden Präventionsarbeit machen wir Neu-Anspach zu einem Ort, an dem sich jeder willkommen und sicher fühlt. Das belegen nicht nur die Gespräche mit der Bevölkerung, sondern auch die objektiven Zahlen der Kriminalitätsbelastung. Hier liegt Neu-Anspach weit unter dem hessischen Durchschnitt.“
Mit der Verleihung des Sicherheitssiegels ist die Präventionsarbeit in Neu-Anspach nicht abgeschlossen, sondern nimmt vielmehr weiter Fahrt auf. So ist die Teilnahme am Präventionsprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“ des Hessischen Innenministeriums geplant.
Das Programm verfolgt einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz und hat die Stärkung der Zivilcourage zum Ziel. Grundannahme ist, dass Menschen – auch in gewaltträchtigen und für sie potenziell gefährlichen Situationen – helfen wollen und können. „Gewalt-Sehen-Helfen“ verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden, opferzentrierten und gemeinwesenorientierten Ansatz. Es fördert die Kompetenzen der Helfenden und stellt ein Stück Lebensqualität im Alltag dar. Hier werden derzeit innerhalb der Kommune die Voraussetzungen für derartige Veranstaltungen geschaffen.
Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative
Mit dem im Jahr 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung sollen konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet werden. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 162 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.
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Quelle: ots