POL-DA: Darmstadt: „Respekt zeigen – Respekt erfahren: Begegnungen mit der Blaulichtfamilie“ / Einsatzkräfte im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern auf dem Friedensplatz

Darmstadt (ots) –

Heute (29.4.) hat Innenminister Roman Poseck zusammen mit Polizeipräsident Björn Gutzeit die südhessische Auftaktveranstaltung der Dialogreihe „Respekt zeigen – Respekt erfahren: Begegnungen mit der Blaulichtfamilie“ auf dem Friedensplatz in Darmstadt besucht. Mit viel Blaulicht im Hintergrund dankten der Innenminister und Polizeipräsident den Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW), des Deutschen Roten Kreuz (DRK), des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB), der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr Darmstadt, der Stadtpolizei und der Polizei für ihre Arbeit.

Innenminister Roman Poseck erklärte vor Ort: „Das im vergangenen Jahr gestartete Respekt-Paket für mehr Anerkennung unserer Blaulichtfamilie bildet auch in diesem Jahr einen thematischen Schwerpunkt unserer Politik. Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 bewegen sich nach wie vor auf einem erschreckend hohen Niveau: Nach dem bisherigen Höchstwert an 5.251 Opfern von Einsatzkräften im Jahr 2023 ist die Zahl mit 5.240 Opfern im vergangenen Jahr nahezu gleichgeblieben. Zwar konnte der Anstieg der Taten gestoppt werden, dennoch sind die Zahlen alles andere als zufriedenstellend. Jeder Angriff auf Polizeibeamte, Feuerwehrfrauen und Rettungskräfte ist einer zu viel und scharf zu verurteilen. Wer Einsatzkräfte angreift, stellt sich aktiv gegen unser friedliches Miteinander. Die Hessische Landesregierung hat mit dem Respekt-Paket Maßnahmen für mehr Wertschätzung für unsere Blaulichtfamilie zusammengestellt. Die Bedeutung der Arbeit der Frauen und Männer von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten soll auch gesellschaftlich sichtbarer gemacht werden. Dafür haben wir eine Social-Media Kampagne und Dialogformate im öffentlichen Raum sowie an Schulen gestartet, mit denen Rolle und Auftrag der Polizei und des Rechtsstaats vermittelt und für mehr Respekt gegenüber der Blaulichtfamilie geworben wird.

Ich freue mich, dass die Polizeipräsidien regional die Dialogformate ausrichten. Heute startet die Auftaktveranstaltung der Dialogreihe „Respekt zeigen – Respekt erfahren: Begegnungen mit der Blaulichtfamilie“ in Südhessen. Polizistinnen, Feuerwehrmänner und Rettungskräfte treten vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen Dialog, um Vorurteile abzubauen und das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden und in unseren Rechtsstaat zu stärken. Ich finde es wichtig, dass unsere Einsatzkräfte mit einem bürgernahen Format vor Ort präsent sind und so um den respektvollen Umgang miteinander werben und damit einen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft leisten.“

Polizeipräsident Björn Gutzeit führte im Rahmen der ersten Veranstaltung in Südhessen aus: „Der Dialog soll Vorurteile abbauen und ein besseres Verständnis für die Herausforderungen im Einsatzalltag schaffen. Insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Angriffe und Beleidigungen von Einsatzkräften ist der respektvolle Umgang miteinander nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern eine Notwendigkeit für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Wir müssen vereint dazu beitragen, dass den Menschen, die sich täglich für uns einsetzen, mit Respekt begegnet wird und sie nicht selbst Opfer werden.“

Auch Oberbürgermeister Hanno Benz, der Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey und die Amtsleiterin der Berufsfeuerwehr Darmstadt, Branddirektorin Johanna Herdt, ließen es sich nicht nehmen, persönlich an der Veranstaltung teilzunehmen und den Vertretern der Blaulichtfamilie ebenfalls für ihren Einsatz zu danken.

In Südhessen wurden im vergangenen Jahr 361 Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer einer Straftat und damit 152 weniger als in den beiden Vorjahren. Dennoch befinden sich die Zahlen weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2023 registrierte die Polizei Südhessen 217 Widerstandshandlungen, davon 99 Fälle von tätlichem Angriff. Es ist zudem festzustellen, dass Alkohol und andere Drogen bei diesen Taten eine immer größere Rolle spielen. Fast ein Viertel der Tatverdächtigen standen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. „Unabhängig von den Zahlen, sind Widerstände oder tätliche Angriffe auf Menschen, die sich für unsere Demokratie einsetzen oder anderen zur Hilfe eilen und dabei möglicherweise ihr eigenes Leben gefährden, in keiner Weise zu rechtfertigen, zu akzeptieren oder zu tolerieren“, stellte Polizeipräsident Björn Gutzeit heraus.

Entgegen dem Trend bei der Polizei haben die Opferzahlen bei Rettungskräften und Feuerwehr im Vergleich zu den Vorjahren eine deutliche Zunahme erfahren. Insgesamt 28 Einsatzkräften des Rettungsdienstes sowie vier Feuerwehrleute wurden Opfer einer Straftat, was einen traurigen Höchststand bedeutet.

„Im Angesicht jüngster Attacken gegen Einsatzkräfte auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist die Veranstaltung ‚Respekt zeigen – Respekt erfahren‘ eine gute Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger, die sogenannte Blaulichtfamilie besser kennenzulernen und mehr über ihre wichtige Arbeit zu erfahren“, erklären dazu Oberbürgermeister Hanno Benz und Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey. „Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte stellen sich mit ihrer Arbeit in den Dienst von uns allen und riskieren nicht selten die eigene Unversehrtheit im Einsatz für das Allgemeinwohl. Respekt ist daher das Mindeste, was ihnen seitens der Gesellschaft entgegengebracht werden sollte – besser wäre in vielen Fällen schlicht Dankbarkeit. Wir sind daher froh, dass wir den Menschen an diesem Tag gemeinsam mit Polizei, DRK, ASB und THW einen Einblick in die täglichen Herausforderungen geben können, deren Bewältigung der Ordnung und Sicherheit in unserer Gesellschaft ein gewichtiges Fundament geben.“

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des vom Hessischen Innenministerium initiierten Respekt-Pakets und verfolgt das Ziel, den persönlichen Austausch zwischen der Bevölkerung und den Einsatzkräften zu stärken – und damit gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und Wertschätzung zu fördern. Es soll ein starkes Zeichen für den Schutz und die Anerkennung derer gesetzt werden, die tagtäglich für die Bevölkerung im Einsatz sind.

Vor Ort präsentierten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes mit Informationsständen. Groß und Klein konnten zudem die verschiedensten Einsatzfahrzeuge besichtigen, Ausrüstung ausprobieren und sich bei Mitmachaktionen aktiv einbringen.

Marcel Büchner, Kreisbereitschaftsleiter DRK Kreisverband Darmstadt-Stadt e.V.: „Für uns ist es wichtig, dass wir anderen Menschen in Not helfen können. Das geht allerdings nur, wenn wir im Einsatz nicht behindert oder angegriffen werden. Bei solchen Veranstaltungen wie heute möchten wir den Bürgerinnen und Bürger unsere Arbeit näherbringen und sind für alle Fragen offen.“

Patrick Rauscher, Ortsbeauftragter THW Darmstadt: „Wir als Blaulichtfamilie können nur dann effektiv helfen, wenn uns Respekt und Unterstützung aus der Gesellschaft zuteilwerden. Die Solidarität von Arbeitgebern, Angehörigen und Nachbarn ist dafür unerlässlich.“

Die Veranstaltung auf dem Friedensplatz markierte den Auftakt der Dialogreihe im Polizeipräsidium Südhessen. Auch in den Polizeidirektionen Odenwald, Bergstraße und Groß-Gerau werden Veranstaltungen mit der Blaulichtfamilie stattfinden und ein Zeichen für mehr gegenseitigen Respekt setzen.

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