Frankfurt/Main (ots) –
In diesen Wochen dreht sich bei vielen Gartenfans alles um die Bepflanzung von Garten, Terrasse und Balkon. Gerade bei Nutzpflanzen stellt sich dabei oftmals die Frage, welcher Mix der beste ist. Denn mit den richtigen Nachbarpflanzen gedeiht Gemüse besser. Um die Vorteile dieser Mischkultur optimal zu nutzen, sollten deshalb die Eigenschaften der Pflanzpartner bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Dann klappt’s auch mit den Nachbarn.
Natürlich sollte es bei der Auswahl von neuen Gemüse- und Salatpflanzen sowie Kräutern um die eigenen Vorlieben gehen. In bestimmten Kombinationen gepflanzt, können sie das Gärtnerherz noch höher schlagen lassen. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) erklärt die Vorteile der Mischkultur:
– Keine störenden Nachbarn: Eine dichte Bepflanzung trägt dazu bei, das Wachstum von Unkraut zu verhindern.
– Platzoptimierung: Durch die geschickte Platzierung von Pflanzenarten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Wurzeltiefen kann der verfügbare Platz im Garten optimal genutzt werden. So können auf begrenzten Flächen mehr Pflanzen angebaut werden.
– Natürliche Abwehr: Die Nachbarpflanzen können sich gegenseitig beim Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge unterstützen. Hier können auch Sommerblumen hilfreich sein, die zusätzlich noch Farbe ins Beet oder in den Pflanzkübel bringen.
Kriterien für die Pflanzenzusammenstellung
Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Mischkultur ist die Kombination von Pflanzen mit vergleichbaren Standortvorlieben. Auch der Düngebedarf sollte in etwa gleich sein, um eine Über- oder Unterversorgung an Nährstoffen bei einzelnen Mitgliedern einer Mischkultur zu vermeiden. Für eine gute Nachbarschaft ist der Wuchscharakter ebenfalls von Bedeutung und sollte bei der Pflanzenauswahl berücksichtigt werden. Denn während es Gemüsepflanzen gibt, die sich beim Wachsen Zeit lassen, nehmen andere Arten schon nach kurzer Zeit viel Raum ein. Es hilft daher immer der Blick auf das Etikett beim Pflanzenkauf. Bei der Ausrichtung gen Süden sollte übrigens stets von klein nach groß gepflanzt werden, damit nach den ersten Wachstumsphasen die Nachbarn nicht die Sonne „klauen“.
Gute Mischkulturen – gute Nachbarschaften
Unter Berücksichtigung dieser Kriterien gibt der IVA Beispiele für Mischkulturen an:
– Erdbeeren, Lauchgewächse, Tagetes
– Gurken, Erbsen, Strauchbasilikum
– Kohlarten, Dill & Bohnen, Bohnenkraut
– Kartoffeln oder Tomaten, Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Tagetes
– Radieschen, Möhren, Salat
– Erdbeeren, Borretsch, Spinat, Radieschen, Salat
Und wie bei Menschen gibt es auch bei Gemüsepflanzen die Nachbarn, mit denen alle gut zurechtkommen, wie etwa Endivien, Feldsalat, Möhren, Spinat, Zucchini, Mangold.
Mischkultur auf Terrasse und Balkon
Auch wenn sich das Konzept der Mischkultur scheinbar an Gartenfans mit großen Beetflächen richtet: Auch auf Terrassen und Balkonen können die Vorteile einer Mischkultur genutzt werden. Zahlreiche Gemüsearten sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und können in kleiner Version auch in Balkonkästen kombiniert werden. Des Weiteren können auch Vertikalbeete, also übereinander angeordnete Pflanzkästen, in Mischkultur angelegt werden.
Bestimmte Kombinationen vermeiden
Genauso wie sich viele Gemüsepflanzen sehr gut ergänzen, gibt es auch Paare, die sich gegenseitig eher schaden und daher nicht zu Nachbarn gemacht werden sollten. Der IVA rät dazu von folgenden Kombinationen ab:
– Bohnen sollten nicht mit Fenchel, Knoblauch, Zwiebeln oder Erbsen zusammengesetzt werden, da sie sich gegenseitig den Platz wegnehmen und für gleiche Krankheiten anfällig sind.
– Erbsen wiederum sollten ebenfalls aus Platzgründen nicht mit Tomaten kombiniert werden. Außerdem vertragen Tomaten die Wurzelausscheidung der Erbsen nicht und können dadurch verkümmern.
– Erdbeeren möchten keinen Kohl zum Nachbarn, denn dieser zieht die für die Wurzeln der Erdbeeren gefährliche Kohlfliege an.
– Auch Salat und Petersilie harmonieren nicht zusammen. Die Petersilie sondert einen Stoff ab, der den Salat vorzeitig zur Blütenbildung treibt.
Pflanzenschutz bei Mischkulturen
Die Kombination unterschiedlicher Pflanzenfamilien ist vor allem als Schutz vor möglichem Schädlingsbefall empfehlenswert. Viele Schädlinge konzentrieren sich auf bestimmte Arten. Je „bunter“ die Mischung ist, desto besser kann ein Schädlingsbefall verhindert oder eingedämmt und durch passende Pflanzenschutz-Maßnahmen bekämpft werden.
Bestimmte Mischkulturen können sogar den präventiven Pflanzenschutz aktiv fördern. Der IVA nennt Beispiele für eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe:
– Kohl profitiert von Sellerie, denn dieser vertreibt mit seinem Duft Kohlblattläuse und Kohlfliegen.
– Zucchini sind zwar bei Schnecken sehr beliebt, aber mit Kapuzinerkresse nebenan halten sich die Kriechtiere fern.
– Kerbel vergrault Ameisen aus dem Salatbeet.
– Möhren und Zwiebeln sind ein starkes Team, denn Möhren vertreiben die Zwiebelfliege, Zwiebeln die Möhrenfliege
– Bohnenkraut schützt Bohnen vor der Schwarzen Bohnenlaus.
Einen ganz besonderen Tipp hat Dr. Regina Fischer vom IVA: „Erdbeeren, Lauch, Erbsen oder auch Salat werden oft von Nematoden heimgesucht. Diese Pflanzen sollten am besten durch Tagetes begleitet werden, die von den Schädlingen gemieden werden.“
Gleichzeitig rät die Expertin aber weiterhin zu Wachsamkeit in Bezug auf Krankheiten und Schädlingsbefall: „Auch wenn die Mischkultur bei der Schädlingsabwehr unterstützen kann, sollte der Pflanzenmix immer auf negative Veränderungen in Wachstum oder Fruchtausbildung beobachtet werden.“ Im Fall der Fälle sollte auch innerhalb einer Mischkultur schnellstmöglich mit geeigneten Maßnahmen reagiert werden.
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Quelle: ots