Gießen/Darmstadt (ots) –
Ermittler*innen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Hauptzollämter Gießen und Darmstadt ist heute unter der Verantwortlichkeit der Staatsanwaltschaft Darmstadt erneut ein erfolgreicher Schlag gegen ein Schwarzarbeitergeflecht auf dem Bau gelungen.
Zwei zusammenhängende Ermittlungskomplexe führten in den frühen Morgenstunden zu zehn Verhaftungen. Drei Serben, eine Serbin, drei Kroaten, ein Bosnier, ein Deutscher und ein Montenegriner im Alter von 28 bis 57 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Einer von ihnen verbüßte bereits eine Haftstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten wegen der gleichen Straftaten.
Mehr als 800 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich 90 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachen und Nordrhein-Westfahlen.
An der Zollrazzia waren darüber hinaus Kräfte der Steuerfahndung, der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Darmstadt beteiligt.
Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang 34 Beschuldigte.
„Dem heutigen Zugriff gingen umfassende verdeckte Ermittlungen der zum Teil komplexen miteinander verflochtenen Unternehmensstrukturen voraus“, so Michael Bender Pressesprecher des Hauptzollamtes Gießen.
Es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Tätergruppen in dem Kettenbetrugsgeflecht, aus mehreren Firmen, miteinander verstrickt waren.
Bei einem Kettenbetrug werden mit vorgetäuschten Zahlungen von Scheinrechnungen über nicht erbrachte Bauleistungen Schwarzgelder generiert, um damit Schwarzarbeiter zu bezahlen und Gewinne zu erwirtschaften. Dabei gingen die Täter äußerst konspirativ vor, um die kriminellen Taten zu verdecken.
Der Bande wird gewerbsmäßiger Betrug sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen. „Wir gehen derzeit von einem Schaden von 10,4 Millionen Euro aus“, so Bender weiter.
Umfangreiche Beweismittel, darunter auch Computer und Mobiltelefone wurden durch die Ermittler*innen bei den Dursuchungen sichergestellt.
Zur Sicherung von Vermögen wurden Arreste in Höhe von über 9 Millionen EUR vollstreckt. Dazu pfändete der Zoll Konten und offenen Forderungen und setzte mehrere Bargeldspürhunde ein. Es wurden auch mehrere Bankschließfächer der Beschuldigten durchsucht.
Neben 70.000 Euro Bargeld stellten die Einsatzkräfte mehrere Waffen und etwas Munition sicher und pfändeten drei Fahrzeuge im Wert von rund 100.000 Euro. Einen Mercedes GLE, einen Porsche Panamera und eine Harley-Davidson.
Die Maßnahmen dauern noch an.
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