POL-DA: Bensheim: #ANWURF – Gemeinsam für Kinder- und Jugendschutz in Sportvereinen – Infoveranstaltung in der Weststadthalle

Bensheim (ots) –

Unter dem Motto „Gemeinsam für Kinder- und Jugendschutz in Sportvereinen“ hat am Dienstag (21.10.) die Infoveranstaltung #ANWURF im Rahmen der Kampagne „Brich dein Schweigen“ stattgefunden. Die Veranstaltung in der Bensheimer Weststadthalle richtete sich gezielt an die Sportvereine in Südhessen. Die Geschäftsführerin der Frauenhandball-Bundesligamannschaft „Bensheim Flames“, Romina Heßler und der der Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums Südhessen, Abteilungsdirektor Manfred Burkart, begrüßten gemeinsam die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Heimstätte der „Flames“. Unter den rund 250 an der Thematik interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern weilten auch die Bensheimer Bürgermeisterin Christine Klein und die erste Beigeordnete des Kreises Bergstraße, Angelika Beckenbach.

Christine Klein betonte in diesem Zusammenhang: „Der Schutz von Frauen, Kindern und Jugendlichen lag mir schon während meiner Zeit bei der Hessischen Polizei und als Geschäftsführerin des Netzwerks gegen Gewalt besonders am Herzen. Umso mehr freue ich mich, dass diese wichtige Veranstaltung heute in Bensheim so großen Zuspruch findet. Unsere Sportvereine übernehmen seit Jahren Verantwortung und leisten wertvolle Präventionsarbeit zum Schutz junger Menschen. Dafür danke ich allen Engagierten herzlich – und rufe dazu auf, gemeinsam alles zu tun, um jegliche und auch sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, den Schwächsten unserer Gesellschaft, zu verhindern und dieser entgegenzutreten.“

Neben der konsequenten Verfolgung und Ahndung von Straftaten leistet auch die Präventionsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung dieser schrecklichen Taten. Bei der Prävention kommt es auf ein gutes Zusammenspiel von allen Beteiligten an. Nicht zuletzt kommt hierbei auch den Verantwortlichen in den Sportvereinen, die im Rahmen ihrer Trainingseinheiten und der gemeinsamen Sportausübung nahezu täglich im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, eine besondere Bedeutung zu. Denn kein Kind kann sich alleine vor Gewalt oder sexuellem Missbrauch schützen. Ziel ist es, eine Kultur des Hinsehens zu entwickeln, bei der Grenzüberschreitungen oder jegliche Formen von Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen erkannt und offen angesprochen werden. Die Unterstützung der Vereine das Thema aufzugreifen, präventive Strukturen zu schaffen und auch die notwendigen Schritte bei einem Fall vorbereitet zu haben, steht hierbei im Vordergrund.

Abteilungsdirektor Manfred Burkart ergänzte: „Viele Kinder und Jugendliche treiben in südhessischen Vereinen Sport und werden hierbei von engagierten und meist ehrenamtlich tätigen Menschen betreut. Für die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen haben hierbei alle eine große Verantwortung.“

Dr. med. Markus Freff (Kinderschutzmedizinische Ambulanz, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Oberarzt in Darmstadt) referierte zum Auftakt kompetent über die Themenbereiche Missbrauch erkennen, Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und medizinische Anzeichen. Beim anschließenden Vortrag von Amelie Berger, Spielerin der Bensheim Flames, konnte man in der Halle eine Stecknadel fallen hören, als die Bundesligahandballerin sehr bewegend von psychischer Gewalt durch einen ehemaligen Trainer bei einem ihrer früheren Vereine berichtete und klar zum Ausdruck brachte, warum Schweigen bei dem Thema keine Option ist.

Diplom-Sozialarbeiter Ingo Droll zeigte in seinem Vortrag „Fäden im Kopf“ dem Publikum auf anschauliche Weise, Traumata sexualisierter Gewalt besser zu begreifen. Die anwesenden Vereinsvorstände, Übungsleiterinnen und Übungsleiter wurden im Rahmen der Veranstaltung abschließend zudem von den Expertinnen und Experten der Polizei über Erkenntnisse, Täterstrategien, Strafbarkeiten und präventive Empfehlungen informiert.

Die Infoveranstaltung fand mit zahlreichen Gesprächen untereinander und einem regen Austausch mit den anwesenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern zahlreich erschienener Hilfestellen und Fachbehörden ihren Abschluss.

Weitere Informationen zur Kampagne „Brich Dein Schweigen“ sind im Internet unter https://ppsh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Kampagne-Brich-Dein-Schweigen/ abrufbar.

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Quelle: ots